Gedanken zu den Kosten

Seit 14 Jahren sind die Tarife für eine physiotherapeutische Behandlung gleich. Es gab nie einen Teuerungsausgleich. Prozentual sind die Kosten der Physiotherapie im Gesundheitswesen leicht angestiegen, was völlig logisch ist, weil die Menschen immer Älter werden, immer länger selbstständig zu Hause bleiben, und die Spitalaufenthalte immer kürzer werden. Somit wird die Nachfrage nach kompetenter Unterstützung natürlich grösser.

Die Physiotherapie verursachte 1,326% der Kosten im Gesundheitswesens (Quelle: T6 Kosten des Gesundheitswesens nach Leistungen 2001), das ist deutlich weniger als die Verwaltungskosten der Krankenversicherung KVG im gleichen Jahr (1,79%) oder der Kosten die durch den Verkauf von Arzneimittel durch den Detailhandel (7,37%) und den Verkauf von Arzneimittel durch Aerzte (2,91%) entstanden.

Bedenkt man

  • dass die Physiotherapie eine aktive Hilfe im Gesundheitswesen ist, und dadurch Hospitalisationen verkürzt oder gar vermieden werden können,
  • dass Personen durch Instruktionen schneller oder länger selbstständig sind,
  • dass häufig teure Untersuchungen bei vorgängiger physiotherapeutischer Abklärung oder Behandlung vermieden werden könnten,
  • dass Personen früher wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden können oder ihre Stelle dank erlerntem Verhalten und antrainierter höherer Belastungstoleranz nicht verlieren

ist es wohl sonnenklar, dass im Kuchen des Gesundheitswesens nicht an diesem Ort gespart werden muss. Leider zeichnet sich der Trend ab, eher teurere therapeutische Massnahmen zu empfehlen die über die Zusatzversicherungen abgewälzt werden können, dass ergibt den trügerischen Anschein die Gesundheitskosten zu senken, da weniger verordnet wird. Das ist jedoch keine kostendämpfende Massnahme (diese therapeutischen Massnahmen kosten das zwei- bis dreifache einer physiotherapeutischen Behandlung) und sind somit nur eine Verteuerung und Kostenverschiebung.